Inklusion für alle
Bundeselternrat fordert eine bundesweite Imagekampagne für inklusive Bildung

Auf der Frühjahrsplenartagung des Bundeselternrats (BER) am vergangenen Wochenende in Potsdam haben rund 100 Delegierte aus allen Bundesländern über Inklusion in der Schule diskutiert und eine Resolution verabschiedet, in der sie eine bundesweite Imagekampagne für inklusive Bildung fordern. Diese Forderung richtet sich an die KMK, die Konferenz der Kultusminister der Länder.

Eine inklusive Schule ist eine Schule, in der alle Kinder gemeinsam lernen können, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. Eine solche Schule fühlt sich für den Bildungserfolg aller ihr anvertrauten Kinder verantwortlich und verweist kein Kind an eine andere Schule, nur weil es dort vermeintlich besser gefördert würde. Mit der Unterzeichnung der UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderung im Dezember 2008 hat Deutschland sich verpflichtet, allen Kindern inklusive Bildung zu ermöglichen. Nach Ansicht der Delegierten geht es nun nicht mehr darum, ob die Länder diese Verpflichtung umsetzen, sondern nur noch darum, wie sie es tun.

Jetzt müsse Rechtssicherheit geschaffen werden, damit Eltern ihr Kind mit Behinderung oder mit sonderpädagogischem Förderbedarf ohne Probleme an der allgemeinen Schule anmelden können. Hans-Peter Vogeler, der Vorsitzende des Bundeselternrats, fordert von den Bildungspolitikern der Länder: „Erfolgreiche Inklusion funktioniert nur mit verbindlichen Ausführungsbestimmungen, die sich nicht an den Finanzen von Staat und Kommune, sondern an den Interessen der Kinder orientieren. Das gibt es leider noch längst nicht in allen Bundesländern."

Der BER ist überzeugt, dass Inklusion gelingen kann. Das sehe man zum Beispiel bei den Schulen, die schon seit Jahrzehnten inklusiv arbeiten. Wichtig für eine flächendeckende Umsetzung inklusiver Bildung sei ein einziger Ansprechpartner für alle organisatorischen Fragen zur Inklusion, der Eltern und Schulen unterstützt. Vogeler: "Man braucht einen Lotsen durch den Behördendschungel, denn im Wirrwarr der Verordnungen findet sich niemand zurecht.“

Der Bundeselternrat fordert eine bundesweite öffentliche Informationskampagne, um die ganze Gesellschaft für die Inklusion zu gewinnen. Die im Bundeselternrat organisierten Landes­eltern­vertretungen sind gern bereit, Eltern und Schulen zu unterstützen und Politik und Verwaltung zu beraten.

Der Bundeselternrat ist die Arbeitsgemeinschaft der Landeselternvertretungen in der Bundesrepublik Deutschland. Über seine Mitglieder sind die Eltern von ca. 8 Millionen schulpflichtigen Kindern organisiert. Der BER ist überparteilich und überkonfessionell. Er ist nicht an Aufträge und Weisungen gebunden.

Oranienburg, 17. Mai 2012

Ansprechpartner:

Hans-Peter Vogeler, Vorsitzender Bundeselternrat
Tel: 03212-1157260
e-mail: hans-peter.vogeler@bundeselternrat.de

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